Wer kann Le Pen stoppen? - Who stops Le Pen ?

Started by rmstock, April 12, 2017, 12:28:52 PM

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Französische Präsidentschaftswahlen
Wer kann Le Pen stoppen?
von Nikos Tzermias, Paris 11.4.2017, 06:58 Uhr
https://www.nzz.ch/international/wer-stoppt-le-pen-frankreich-vor-schicksalswahlen-ld.1085515

  "In zwei Wochen wählen die Franzosen ihren Staatspräsidenten. Die
   Ausmarchung erinnert an russisches Roulette. Dem Land und Europa drohen
   Turbulenzen.
   
   
   Emmanuel Macron, François Fillon, Marine Le Pen (von links nach
   rechts). (Bild: Christian Hartmann / Reuters)

   
   Noch nie hat die von General Charles de Gaulle 1958 geschaffene Fünfte
   Republik einen derart schicksalhaften und ungemein tückenreichen
   Präsidentschaftswahlkampf erlebt. Das alte Duopol der republikanischen
   Rechten und der Sozialisten hat abgewirtschaftet. Präsident François
   Hollande musste als erster Staatschef auf die Kandidatur für eine
   Wiederwahl verzichten. Die in Vorwahlen völlig wider Erwarten
   auserkorenen Spitzenbewerber des Parti socialiste und der
   gaullistischen Républicains drohen schon in der ersten Wahlrunde am 23.
   April beide auszuscheiden – der Sozialist Benoît Hamon unter anderem
   wegen seiner utopischen Ideen, sein bürgerlich-konservativer Gegner
   François Fillon wegen Nepotismus und mutmasslicher Bestechlichkeit.
   
   Schillernder Senkrechtstarter
   
   Es sieht danach aus, ist aber noch längst nicht sicher, dass nur noch
   der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron einen Sieg der
   Ultranationalistin Marine Le Pen verhindern kann, die aus der
   Europäischen Währungsunion und dem Nato-Militärkommando aussteigen
   will. Der 39-jährige frühere Investmentbanker und Absolvent der
   Kaderschmiede Ecole nationale d'administration profiliert sich als
   Nato-Freund und EU-Enthusiast, der Frankreich ohne parteiideologische
   Scheuklappen reformieren will. Macron stellt sich als politischen
   Outsider dar, doch hat er dem höchst unpopulären sozialistischen
   Präsidenten Hollande zuerst als ökonomischer Berater im Elyséepalast
   und dann als Wirtschaftsminister gedient. Erst im letzten Sommer
   verliess der Senkrechtstarter das kenternde Schiff der Regierung.
   
   

   
   Frankreich wählt
   Kandidaten, Reportagen, Analysen
   2.3.2017, 15:42
   

   
   Wegen Macrons schillernden Werdegangs muss der konservative Rivale
   Fillon trotz seinem Ärger mit der Justiz die Hoffnung auf einen
   Überraschungssieg noch nicht aufgeben. Er unterstellt Macron, ein
   Surrogat von Hollande und ein trojanisches Pferd der Linken zu sein.
   Dabei kostet er aus, dass Macron von immer mehr linken Persönlichkeiten
   unterstützt wird. Zu Macron übergelaufen sind nicht nur der frühere
   Premierminister Manuel Valls oder der Präsident der
   Nationalversammlung, Claude Bartolone. Unterstützt wird er auch von
   kommunistischen Grössen wie dem ehemaligen Parteisekretär Robert Hue.
   Macron reagierte auf die alles andere als schmeichelhafte
   Sympathiewelle mit den Worten, dass er keine Herberge für alle eröffnet
   habe.

   
  Er ist verheiratet mit Pierrette, mit welcher er drei Töchter hat:
   Marie-Caroline, Yann und Marine, die jüngste (zuunterst). Jean-Marie Le
   Pen trägt eine schwarze Augenklappe. Auf die Frage, wie er ein Auge
   verloren habe, sagte er, im Wahlkampf 1958 sei er in eine Schlägerei
   geraten (Aufnahme ca. 1975). (Bild: J.P. Chevallier / Le Figaro / Laif)

   
   Macron erhebt den Anspruch, ein revolutionärer Wirtschaftsreformer zu
   sein. In Wirklichkeit ist sein Programm aber sehr zaghaft. Es gibt vor,
   dass sich das Land in homöopathischen Dosen sanieren lasse. Macron will
   die exorbitante staatliche Ausgabenquote von 56 Prozent des
   Bruttoinlandprodukts auf 53 Prozent reduzieren, während Fillon 50
   Prozent anstrebt. Er schreckt auch davor zurück, die kostspielige
   35-Stunden-Woche aufzuheben oder das vergleichsweise niedrige
   Renteneintrittsalter von 62 Jahren zu erhöhen. Er begnügt sich mit
   graduellen Korrekturen und Ausnahmeregelungen.
   
   

   
   Zeitgeschichte Frankreichs 1945 – 2017
   Astérix, Burkini, Caravelle
   SPEZIAL / von Andres Wysling /  4.4.2017, 06:43
   

   
   EU steht zur Disposition
   
   Zudem verspricht der Ziehsohn Hollandes zusätzliche öffentliche
   Investitionen und Sozialhilfen, die schwer finanzierbar scheinen und
   die anderseits versprochene Konsolidierung des Staatshaushaltes infrage
   stellen. Dabei hat die Staatsverschuldung schon fast 100 Prozent des
   Volkseinkommens erreicht. Demgegenüber hält Fillon eine Schocktherapie
   für erforderlich, die neben einer rigorosen Reduktion der
   Staatsausgaben auch umfangreiche Steuer- und Abgabensenkungen vorab
   zugunsten der Unternehmen vorsieht.
   
   
   Wie Le Pen und Macron ihr Publikum verführen
   
   Macron setzt offenkundig darauf, dass die Franzosen reformscheu
   geblieben sind. Tatsächlich ist es erschreckend, dass die wichtigsten
   Rivalen von Fillon und Macron selbst die zaghaften Reformen unter
   Hollande rückgängig machen wollen und dass diese Kandidaten laut
   Demoskopen zusammen über die Hälfte der Wählerschaft repräsentieren.
   Die in Wirtschaftsfragen links stehende Ultranationalistin Le Pen
   wettert ebenso wie der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon und der
   Sozialist Hamon gegen Kapitalismus und Globalisierung. Die drei fordern
   eine weitere Reduktion der Wochenarbeitszeit und des Rentenalters.
   
   Macron wirft Fillon vor, dass dessen Sparprogramm zu brutal und nicht
   durchsetzbar sei. Folglich sei es auch zu riskant, die Steuern schon zu
   Beginn der Amtszeit markant zu senken. Macron hofft auch davon
   profitieren zu können, dass Fillons Glaubwürdigkeit unter dem Wirbel um
   die mutmassliche Scheinbeschäftigung seiner Frau und von zweien seiner
   Kinder auf Kosten des Staates schwer gelitten hat. Auf Fillon lastet
   der Vorwurf, dass er andern Wasser predige, selber aber heimlich viel
   Wein getrunken habe.
   
   
   (Bild: Christian Hartmann / Reuters)
   Emmanuel Macron, 39 Jahre, En marche
    * Wirtschaft: «Nordisches Modell», 120 000 Staatsstellen streichen
    * Sicherheit: Mehr Quartierpolizei, Strafvollzug schaffen
    * Europa: EU-Integration stärken, Euro-Finanzminister
   
   
   (Bild: Christian Hartmann / Reuters)
   François Fillon, 63 Jahre, Les Républicains
    * Wirtschaft: «Schocktherapie», 500 000 Staatsstellen streichen
    * Sicherheit: Geheimdienste stärken, Strafvollzug straffen
    * Europa: EU-Integration stärken, Schengen-Abkommen jedoch revidieren
   
   
   (Bild: Christian Hartmann / Reuters)
   Marine Le Pen, 48 Jahre, Front national
    * Wirtschaft: «Starker Staat», gelenkte Wirtschaft, Einfuhrzölle
    * Sicherheit: Überwachungsstaat, Terrorverdächtige internieren
    * Europa: Referendum über EU-Austritt, Einwanderung drosseln
   
   Macron und Fillon befürworten beide dezidiert die fortgesetzte
   Mitgliedschaft Frankreichs in der EU und der Währungsunion. Sie lehnen
   die Forderung von Le Pen und von Mélenchon nach einem Referendum über
   den Verbleib in der Europäischen Union entschieden ab. Allerdings ist
   Macron ein weit leidenschaftlicherer Befürworter der EU als der
   Gaullist Fillon.
   
   Macron fordert ein echtes EU-Budget, das demokratisch kontrolliert und
   von einem Finanzminister der Euro-Zone überwacht wird. Dieser Etat soll
   laut Macron mit «mehreren hundert Milliarden Euro» dotiert werden. Das
   sei die einzige Art, in der EU Verantwortung und Solidarität
   miteinander in Einklang zu bringen. Fillon propagiert einen
   graduelleren Zugang zur finanzpolitischen Harmonisierung in der EU. Er
   betont, dass sich diese ohne neuen Vertrag auf folgende Prioritäten
   konzentrieren solle: einen schärferen Grenzschutz, rigorose
   Einwanderungskontrollen, die Etablierung des Euro als Reservewährung
   und Projekte zur Förderung der Innovation.
   
   Überdies hat Fillon die Willkommenskultur von Bundeskanzlerin Angela
   Merkel im Unterschied zu Macron scharf kritisiert. Der frühere
   Premierminister von Präsident Nicolas Sarkozy verlangt gar, dass das
   französische Parlament Einwanderungsquoten gemäss den Bedürfnissen der
   Wirtschaft festlegen kann. Mit solchen Forderungen und einer
   wertkonservativen Haltung hofft Fillon, Le Pen auch bei diesem Thema in
   die Schranken zu weisen.
   
   Präsidentenwahl in Frankreich
   Umfragewerte vom 10. April für den ersten Wahlgang
   
   
   
   Die Werte basieren auf repräsentativen Umfragen von 1500-2000
   Stimmberechtigten. Die Fehlermarge beträgt zwischen 1.1 und 2.5
   Prozentpunkte. – Quelle: Opinionway – Update vor 2 Tagen
   
   Macron ist in Gesellschaftsfragen liberaler; er hält der
   Front-national-Chefin vor, dass sie in verantwortungsloser Weise
   Überfremdungsängste schüre. Auf wenig Verständnis stiess Macron jedoch,
   als er feststellte, dass Frankreich in Algerien Verbrechen gegen die
   Menschlichkeit verübt habe und dass es keine französische Kultur gebe,
   sondern nur eine Kultur in Frankreich.
   
   Wie François Fillon beteuert auch Emmanuel Macron, dass er sich
   energisch um eine Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen gegen den
   Terrorismus und die allgemeine Kriminalität kümmern wolle, etwa mit
   mehr Polizisten auf der Strasse und zusätzlichen Gefängnissen. Beide
   Politiker gehen aber längst nicht so weit wie Le Pen, die eine
   finanziell untragbare Aufrüstung an allen Fronten verspricht.
   Schliesslich teilt Macron auch nicht die relativ russlandfreundliche
   Haltung von Fillon, geschweige denn die Putin-Bewunderung von Le Pen.
   
   Verunsicherte Wähler
   
   Aller Voraussicht nach wird sich Le Pen für die Stichwahl
   qualifizieren. Ihre Wahl zur Präsidentin gilt indes weiterhin als wenig
   wahrscheinlich, da erneut mit einem Schulterschluss der
   republikanischen Kräfte gegen die Extremistin gerechnet wird. Die
   Meinungsumfragen sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, denn oft legen
   die Befragten ihre Absichten nicht offen. Zudem ist laut den Erhebungen
   jeder dritte Bürger von der Politik derart angeekelt, dass er nicht
   mehr wählen will. Und über 40 Prozent der Befragten haben sich noch
   nicht entschieden.
   
   Die französische Bevölkerung ist durch die hohe Arbeitslosigkeit, den
   Terrorismus sowie die pausenlosen Berichte über Syrien und die
   Flüchtlingskrise stark verunsichert. Wie kaum je zuvor scheinen die
   Wähler hin- und hergerissen zu sein. Keiner der Kandidaten kann sie
   richtig überzeugen, so dass sich die meisten Bürger am Ende nur für das
   kleinere Übel entscheiden werden. Der Anteil der noch Schwankenden ist
   mit fast 50 Prozent unter den Sympathisanten von Macron ungewöhnlich
   hoch. Le Pen und Fillon haben dagegen einen weit solideren Wählerstamm.
   
   
   Frankreich wählt am 23. April einen neuen Präsidenten oder die erste
   Präsidentin der Grande Nation. Ein Blick zurück auf die
   Staatsoberhäupter der Fünften Republik. –
   Der französische General Charles de Gaulle (1890-1970) führte im
   Zweiten Weltkrieg den Widerstand der «Streitkräfte für ein freies
   Frankreich» gegen die deutsche Besatzung an. Das Bild zeigt ihn (l.)
   beim Begrüssen der alliierten Befehlshaber, unter ihnen General Dwight
   Eisenhower, den späteren Präsidenten der USA (undatiert). (Imago)

   
   Insbesondere Le Pen dürfte von vielen Protestwählern Stimmen erhalten,
   die nicht unbedingt alle Forderungen des Front national unterstützen,
   oft nicht ernsthaft mit einem Sieg der Partei rechnen oder annehmen,
   dass die Suppe dann schon nicht so heiss gegessen werde, wie sie
   gekocht wurde. Darin bestärkt auch der Front national die Wähler, um
   diese zu verführen.
   
   Le Pen beschwichtigt, dass sie mit der EU über eine Wiedererlangung der
   Souveränität verhandeln und die Frexit-Frage erst danach dem Volk
   unterbreiten wolle. Dass Le Pen diese und andere Vorlagen per
   Referendum vorantreiben will, entspringt dabei nicht urdemokratischer
   Überzeugung. Die «Volkstribunin» möchte die Nationalversammlung
   aushebeln, in der sie bei den Parlamentswahlen im Juni kaum eine
   Mehrheit wird erringen können.

   ---
   Teaserbild: Philippe Wojazer / Reuters
   "

``I hope that the fair, and, I may say certain prospects of success will not induce us to relax.''
-- Lieutenant General George Washington, commander-in-chief to
   Major General Israel Putnam,
   Head-Quarters, Valley Forge, 5 May, 1778

rmstock


PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images

Marine Le Pen Campaign HQ Hit by Arson Attack
by BREITBART LONDON | 13 Apr 2017 | 1,038
http://www.breitbart.com/london/2017/04/13/marine-le-pen-campaign-hq-hit-arson-attack/

  "PARIS (AFP) — A building housing French presidential candidate Marine
   Le Pen's campaign headquarters was hit by an arson attempt on Thursday,
   firefighters and police said, with only minor damage caused.

   
   Firefighters were called around 2:40 am (0040 GMT) to the ground floor
   offices of an insurance company on the upmarket Rue du Faubourg
   Saint-Honore in central Paris.
   
   A fire service spokesman said the fire was "quickly brought under
   control" and damaged only the door and a doormat.
   
   The upper floors of the building, on one of the French capital's most
   exclusive streets close to the president's Elysee Palace official
   residence, house the campaign offices of right wing National Front (FN)
   leader Le Pen.
   
   The anti-globalisation, anti-EU Le Pen is neck-and-neck with centrist
   Emmanuel Macron in polls for the first round of the election on April
   23.
   
   A police source said the cause of the fire was "not natural and
   probably criminal", adding that the graffiti slogan "FN vs KLM" was
   found nearby.
   
   A group calling itself "Fight Xenophobia" contacted AFP to claim the
   attack, which it said was carried out with "Molotov cocktails".
   
   The caller, who refused to give a name, also claimed to have carried
   out a similar attack on a newspaper and said the action would continue
   until the election.
   
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   Breitbart London, French Presidential Elections 2017, Marine Le Pen "

``I hope that the fair, and, I may say certain prospects of success will not induce us to relax.''
-- Lieutenant General George Washington, commander-in-chief to
   Major General Israel Putnam,
   Head-Quarters, Valley Forge, 5 May, 1778

Christopher Marlowe

The way it works is that Le Pen will win the first round, and then the retard coalitions will gather together a status quo government.
And, as their wealth increaseth, so inclose
    Infinite riches in a little room